Für denjenigen, der seine Persönlichkeit
nach Zwängen, Verpflichtungen gestaltet hat, bedeutet
- "an sich zu arbeiten" -
ein neuer zusätzlicher Zwang.
Für wieder andere ist "du mußt an dir arbeiten" dasselbe
wie "du bist zu faul, du kriegst den Arsch nicht hoch"
und damit ist es eine implizite Abwertung, die wiederum neues Verzagen
nach sich ziehen kann.
Meistens ist eine Befreiung nötig. Wenn man diese Befreiung mit
"an sich arbeiten" betitelt,
erzeugt man einen Zwang um Zwänge auszutreiben. Dies erzeugt Angst.
Man kann sich nicht von Angst befreien, indem man eine Angst gegen die
andere ausspielt.
Denn wäre die neue stärker als die alte (Re-Traumatisierung),
müßte man sich wiederum von dieser befreien, und trotzdem
bliebe innerlich alles wie vorher.
Wahre Therapie/Weiterentwicklung/Befreiung wirkt von innen nach außen.
Lernen geht von außen nach innen, um innen das zu erwecken was
schon schlummernd, nach außen getragen werden will.
Bessere, heilsame Formulierungen sind:
"stehe zu deinen Gefühlen"
"es ist erlaubt ...."
"stehe zu deinen Bedürfnissen"
...????.....
Markus
Stand: 18.12.2000
-- "Wir sollten mehr darauf achten, was ein Mensch erlebt
und erleidet, als darauf, was er kann oder nicht kann." --
Bonhoeffer (Priester, im KZ vergast) |